„Gott loben mit Herzen, Mund und Händen…“
Bereits im Januar 2008 startete die Ausbildung von knapp 20 Frauen und Männern unserer Kirchengemeinde Wilstedt/ Tarmstedt/ Kirchtimke, die Interesse daran hatten sich zu LektorInnen ausbilden zu lassen. Die Motivation an dieser Ausbildung teilzunehmen war ebenso unterschiedlich und individuell, wie die Personen, die sich zu diesem Schritt entschieden hatten.
In der damaligen Lektorenbeauftragten Regine Sievers und unserem Kirchtimker Pastor Wolfgang Preibusch trafen die TeilnehmerInnen des regionalen Lektorenkurses auf kompetente und einfühlsame Lehrer.
Zur Ausbildung gehörte die Auseinandersetzung mit liturgischen Elementen des Gottesdienstes ebenso, wie die selbstständige Erarbeitung einer Lesepredigt. Auch praktische liturgische Übungen in der Kirche waren wichtige Bestandteile der Ausbildung, bei der auch großen Wert auf die Selbstreflexion der KursteilnehmerInnen gelegt wurde.
Warum überhaupt eine Lektorenausbildung?
Lektoren hat es in unseren Gemeinden schon vor unserer Ausbildung gegeben. Sie sind uns bekannt aus dem Gottesdienst, wenn sie beispielsweise das Evangelium lesen. Hierbei handelt es sich um LektorInnen im weiteren Sinne.
Die 15 LektorInnen, die im November 2008 von unserer Superintendentin Frau Rühlemann mit dem Lektorendienst beauftragt worden sind, werden als Lektoren im engeren Sinne bezeichnet. Sie erhalten ihren Auftrag nach dem Landeskirchengesetz und dürfen einen Gottesdienst selbstständig leiten und gestalten.
Wir sehen in unserer Beauftragung eine wichtige Chance, denn seit dem Frühjahr 2010 haben wir in unserer Region eine Pfarrstelle weniger zur Verfügung. Mit ca. 25 Lektorengottesdiensten im Jahr leisten wir LektorInnen einen wichtigen Beitrag dazu, dass in allen drei Kirchen unserer Region sonntags immer ein Gottesdienst stattfinden kann.
Es ist der Weitsicht unserer Kirchenvorstände zu verdanken, dass wir nun auf so eine große Anzahl von LektorInnen in unseren Gemeinden zurückgreifen können. Eine regionale Lektorenausbildung in dieser Größenordnung hat es in unserem Kirchenkreis bisher noch nicht gegeben.
Seit sieben Jahren gestalten wir LektorInnen unterschiedliche Gottesdienste in der Region. Wir haben an Selbstständigkeit und Sicherheit gewonnen und bilden uns zweimal im Jahr gemeinsam fort zu unterschiedlichsten theologischen, liturgischen und praktischen Fragestellungen. Wichtig ist uns dabei auch der Erfahrungsaustausch und die Ausarbeitung von Gestaltungsideen zu unterschiedlichsten Gottesdiensthemen.
Durch die ergänzende Teamarbeit der LektorInnen zusätzlich zu den Gottesdiensten unserer Pastoren wird es auch in Zukunft möglich sein, dass die Glocken in allen drei Kirchen unserer Kirchengemeinden am Sonntag auch weiterhin zum Gottesdienst läuten. Das ist nicht überall so, in vielen Gemeinden verstummen die Glocken… und so freuen wir uns darauf, dass auch in Zukunft in allen drei Kirchen am Sonntagmorgen Gott gedankt werden kann mit Herzen, Mund und Händen.
Sabine Grimmelijkhuizen,
Lektorensprecherin / 17.01.2015